Das Ausstellungsprojekt „Die 8 der Wege“ (April – Juli 2014) – Zeitgenössische Kunst aus Peking
Anlässlich des 20sten Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Peking veranstaltet die Gesellschaft für kulturellen Austausch (GeKA e.V.) eine Ausstellung mit angegliedertem Rahmenprogramm mit dem Titel „Die 8 der Wege“.
Die Ausstellung wird am 29. April 2014 in den Uferhallen in Berlin eröffnet und bis Mitte Juli zu sehen sein. Sie fügt sich damit in den Zeitraum der hoch frequentierten Kunstveranstaltungen Gallery Weekend Berlin und der Berlin Biennale. Kuratiert von einem deutsch-chinesischen Expertenteam werden Ausstellung und Begleitprogramm auf eine jüngere Generation von Künstlern und Künstlerinnen fokussieren, die in Peking leben und arbeiten.
Die „8“ beschreibt zunächst einmal die potentielle Unabschließbarkeit einer „wirklichen“ Reise. Gleichzeitig spielt der Titel auf die Glückszahl 8 in der chinesischen Tradition an. Marcel Duchamp sprach einmal davon, dass „8“ oder „9“ ununterscheidbar wären und damit schon „viel“ wären. Mit anderen Worten: Es ist das Ziel der Ausstellung, anhand einer Auswahl den Reichtum und die Vielfalt aktueller, künstlerischer Produktion in Peking vorzustellen.
„Die 8 der Wege“ ist vor allem eine Kunstausstellung. Wir wollen von den Werken ausgehen und damit die Wege aufzeigen, die von jungen Künstlerinnen und Künstlern diskutiert und beschritten werden. An ihren Arbeiten sehen und erleben wir die oben genannten Kontexte und die Kreativität, die durch die „Realkonflikte“[1] freigesetzt werden. Die kuratorische Methode definiert sich also durch die Wahl und Präsentation exemplarischer Positionen und nicht durch eine verallgemeinernde Unterordnung und Entschärfung von Kunst in Großkonzepten, die auf westlicher Theoriebildung und Rezeption basieren. Die Ausstellung folgt den Gedankengängen und Entwürfen der Künstler und Künstlerinnen in Peking und ihren Ansprüchen auf Zeitgenossenschaft und Relevanz.
Jede Gesellschaft sieht sich im Spiegel ihrer kulturellen Produktion. Das Projekt „Die 8 der Wege“, präsentiert exemplarisch 20-25 Positionen junger, in Peking lebender Künstler und zeigt ein bisher unbekanntes China, eine Generation, die sich gegenwärtig neue Möglichkeiten und Freiheiten erarbeitet. Anders als es die Darstellung eines monolithischen Staatsapparates im Westen vermuten lässt, entstehen in China Multiplizitäten, die in ein neues Selbstverständnis von „Individualität“ chinesischer Prägung mündet und das anders erreicht wird, als durch den im Westen präferierten avantgardistischen Frontalangriff.
Die Ausstellung macht den Blick frei für diese eigenständigen künstlerischen Entwürfe und kann damit ein großes Informationsdefizit beheben, das sich im Westen verbreitet findet.
[1] Dieser Begriff wurde von Prof. Dr. Klaus Heinrich geprägt und beschreibt die Erfahrungshintergründe und durchlebte Konflikte kultureller und künstlerischer Formen.